Review: Das neue Gitzo Systematic Stativ GT3542XLS

Das neue Gitzo Systematic Stativ GT3542XLS

Seit Beginn meiner Photographen Laufbahn nutze ich Gitzo Stative. Waren sie anfangs aus Aluminium sind meine Stative nun durchweg aus Carbon 6X.

Die Vorteile des Carbon Materials sind vielschichtig: Es ist leichter, dämpft Schwingungen besser und bei kalten Temperaturen fühlt es sich warm an.
Durch die bessere Dämpfung kann das Stativ eine Nummer “kleiner” gewählt werden, was den Gewichtvorteil maximiert. Meine aktuellen Stative wiegen nun durchweg die Hälfte meiner älteren Modelle.
Doch was bringt ein geringes Gewicht? Zunächst einmal nimmt man es lieber mit, denn was nützt das stabilste Stativ das zu Hause im Schrank steht. Ein leichtes aufgebautes Stativ trägt man auch gerne einmal von einem Standpunkt zu einem anderen vielleicht besseren Standpunkt – gut für das Photo und es bringt mehr Spass, das wichtigste beim Photographieren.
Doch was ist neu an den Systematic Modellen? Zunächst einmal sieht alles sehr bekannt aus. Die Verbesserungen liegen in den Details.
– Der Auszug sämtlicher Beine lässt sich mit einer 1/4 Drehung des G-lock gleichzeitig entriegeln. So ist das Stativ in wenigen Sekunden einsatzbereit.
– Für die Füße des Stativs werden mehrere schraubbare Optionen mitgeliefert, die man je nach Untergrund wahlweise montieren kann: Schneeteller, Spikes, Gummifüße. Bei meinem Einsatz werden voraussichtlich die Spikes mit den weichen Gummikappen vorwiegend eingesetzt.
– Für das Gitzo Systematic ist verschiedenes Zubehör erhältlich, wie Mittelsäulen, Systematic Ballhead, was nicht so wirklich neu erscheint. Sensationell für mich ist, wenn man den kleinen Enriegelungsknopf an der Unterseite gefunden hat, wie schnell und komfortabel der Wechsel vonstatten geht. Je nach Einsatzgebiet löst man die eine Schraube ohne Werkzeug, entriegelt und setzt ein neues Modul auf.
Die Mittelsäule erweitert die Höhe des Stativs um mehr als 40 cm und wird bei mir für Innenarchitekturaufnahmen genutzt, wo kleine Verschiebungen in Höhe und Distanz große Wirkung zeigen. Bei Landschaftsaufnahmen und Architekturaufnahmen gefällt mir der Systematic Ballhead sehr gut. Das Gewicht von schweren Mittelformatkameras wird direkt in die drei Stativbeine geleitet oder die Verwacklungsgefahr von langen Brennweiten deutlich reduziert.
Das von mir ausgewählte Stativ GT3542XLS wiegt 2,2 kg und scheint bei jedem Beinauszug an Gewicht zu verlieren. Wenn die maximale Höhe mit 2,00 m erreicht ist, was der Höhe eines Türrahmen entspricht, lässt sich das noch durch die Mittelsäule auf Deckenhöhe einer Neubauwohnung steigern. Schade, dass ich mit diesem Stativ nicht meine Serie “intérieurs” Schlösser in Deutschland, Österreich und der Schweiz photographiert habe. Dort wäre auch bei Maximalauszug noch reichlich Platz bis zur Decke.
Test Marcus Schwier

Marcus Schwier, image architect. Born in 1964 in Düsseldorf, Germany, Marcus Schwier discovered his fascination for photography while in school. After earning his architecture degree in 1985, he worked in various architectural offices before returning to school in 1993 — this time to formally study photography at the Düsseldorf Art Academy. While at the Academy, Schwier experimented with camera obscuratechniques. Today, the freelancer works on both commercial and artistic projects, concentrating on landscape and architectural photography. Schwier has balanced the artistic work in his studio in Düsseldorf with his global career. On the one hand, he brings the highest standards to the images he shoots as a commercial photographer working on advertising concepts, brochures, and campaigns for such clients as Mercedes Benz, Audi, Thyssen-Krupp, and Deutsche Bank. On the other hand, he doesn’t lose sight of his artistic ambitions and is always looking for new and surprisingly compelling shots. His ground-breaking “Nightshots,” begun using film photography, builds on his Academy experience of shooting long exposures that emphasize the phenomenon of the night itself more than the subjects of the shots. Schwier explains that the nocturnal scene reduces an image to its barest meaning, since the most essential things are already lit; but almost as an afterthought, his long-exposure shots also succeed in bringing light into otherwise pitch-dark corners and niches, uncovering the strangeness of time and moment. Schwier is the recipient of major prizes and awards, including the DG Bank International Photography Award.

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