MARCUS SCHWIER PHOTOGRAPHY

4. Februar bis 26. März 2017

Schloss Benrath

Benrather Schlossallee 100-106

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr

Künstlergespräch: 19.2.2017 um 15.00Uhr

Nacht der Museen: Samstag 25. März 2017 um 19.00 – 02.00 Uhr

Schloss Benrath Duesseldorf Photo Weekend
MARCUS SCHWIER PHOTOGRAPHY
Schloss Benrath Duesseldorf Photo Weekend
MARCUS SCHWIER PHOTOGRAPHY

Flyer_Schwier

Einführung durch Prof. Dr. Stefan Schweizer

„Mit Marcus Schwier stellen wir einen Fotografen aus, der seit zwei Jahren eng mit der Stiftung verbunden ist. Seine ersten Benrath-Aufnahmen fanden Eingang in den Katalog der Ausstellung Sehenswert 2015, ehe er sehr detailliert die gesamte Schloss und Park-Anlage über ein Jahr lang für unser im Herbst bei Hatje-Cantz erschienenes Buch zu Schloss und Park fotografierte. Im Zuge dessen konnten wir auch die Vielfalt des fotografischen Oeuvres von Marcus Schwier studieren und Schritt für Schritt entwickelte sich die Idee zu dieser Ausstellung.

Wenn der Titel schlicht Photography lautet, dann ist das nicht großspurig gemeint, aber generalistisch ganz bestimmt, denn Schwier widmete sich nicht nur einer großen Bandbreite an Themen, von Architektur- und Landschaftsfotografie, mit einer gewissen Neigung zu Interieurs und kultivierten Landschaften, bis zur Ausstellungs- und Messefotografie und der Arbeit mit Langstativen, sondern reflektiert dabei immer auch den Status von Fotografie als bildkünstlerischem Verfahren. Müßig zu erwähnen, dass der technische Standard hoch ist – von Klein-, über Mittel bis Großformatfotografie, von analog bis elektrisch; für die Firma Voigtländer posierte er gar als Posterboy, wenn ich das so sagen darf.

Von Anfang an hieß es, eine Auswahl an Themenkomplexen bilden und so haben wir uns auf fünf Serien konzentriert, die zum Teil auch mit Themen unserer Häuser – insbesondere der Geschichte von Garten- und Landschaftskultur korrelieren. In der Regel definiert die künstlerische Serie Themen gleichsam durch, versucht sie in ihrer Vielfalt zu erfassen und dabei zugleich das Typische herauszuschälen. So beschäftigt sich Schwier in der Serie GREENHOUSE / AGRICULTURE mit Gewächshäusern, also einer Art Hybridarchitektur an der Grenze von Natur und Kultur. Dient Architektur ganz grundlegend der menschlichen Behausung, so stellt man seit ca. 500 Jahren Pflanzenbehausungen her, für Pflanzen im übrigen, die dieser Häuser gar nicht bedürfen. Notwendig werden sie erst, wenn man Natur außer Kraft setzt, was einerseits heißt, Pflanzen in Klimazonen zu kultivieren, in denen sie eigentlich nicht wachsen, und andererseits, wenn man mit ihnen die Jahreszeiten überbrücken und damit die Vegetationsphasen manipulieren will. Wem das zu stark klingt, der mag etwa die Stadtbäckerei in Benrath besuchen, die in dieser Woche Rhabarber-Erdbeerschnitten im Angebot hatte – Anfang Februar! Wir sind längst mit Konzepten des ökologischen Fußabdrucks oder der Ökobilanz vertraut, wir wissen eigentlich, was es heißt, im Winter Spargel zu essen oder in Düsseldorf frische Austern zu bestellen. Diese Problematik unseres permanenten Selbstbetrugs verdichtet Schwier in seinen Fotografien: Salatköpfe in Glashäusern in Reih- und Glied gesetzt, Folienlandschaften, künstliche Bewässerung, die Wasserknappheit an anderer Stelle hervorruft. Das Gewächshaus stilisiert er zum Leitbild der industrialisierten Landwirtschaft, unseres Versagens, uns tatsächlich nachhaltig zu ernähren.

Auch die überwiegend in Nord- und Südamerika entstandene Serie zielt auf das Typische, wobei wir uns manchmal fragen, wie entsteht eigentlich ein Eindruck des Typischen: Der Eindruck eines Ortes wird ganz maßgeblich von unseren Lichteindrücken bestimmt, ein Umstand, der durch die Erfahrung von Dunkelheit noch einmal verstärkt wird. Die Vielfalt spezifischer Beleuchtungen ist unendlich: Wer denkt bei Belgien nicht an die des Nachts fahlgelb beleuchteten Autobahnen, wer vergisst jemals das Erlebnis weißer Nächte in Skandinavien oder die hell erleuchtet Skyline Manhattans? Marcus Schwier ergründet dieses Potential seit Jahren in seinen auch fototechnisch herausfordernden Nachtaufnahmen. Seine Fotografien verweisen auf das eigentliches Thema der NIGHSHOTS: das Verhältnis von Licht und Raum. Schwier setzt die jeweilige Lichtsituation ein, um Licht als eine Räume auf das Wesentliche reduzierende Instanz zu charakterisieren. Die Künstlichkeit der Aufnahmesituation verändert das Bewusstsein für die Umgebung, so dass oft der Eindruck einer Inszenierung entsteht, von verwaisten Drehorten oder gar von Bühneninszenierungen.

Licht ist auch ein maßgeblicher Faktor für die Interieurserien. Schwier interessierte sich bereits am Beginn seiner Laufbahn für Interieurs, für die er in jüngster Zeit gefeiert wurde – ich erinnere an die in Nürnberg und Düsseldorf im letzten Jahr gezeigte Ausstellung Interieurs. Am Beginn standen Aufnahmen im Inneren der ehrwürdigen Düsseldorfer Kunstakademie. Die fotografische Erschließung von Fluren, Treppen und Räumen bildete nicht nur eine erste fotografische Selbstvergewisserung, sondern operierte ausschließlich mit Tageslicht und dessen gestalterischer Kraft. Später entstehen daraus regelrechte fotografische Gebäudeabwicklungen.

Von Beginn an interessiert Schwier besonders die klassische Moderne – von Mies van der Rohe über Le Corbusier bis hin zu Oscar Niemeyer: Weiße Wände, spröde Materialien, funktionales Design und ineinander fließende Räume. Sein Blick ergründet großräumliche Konstellationen ebenso wie Details – Handläufe, Fensteröffnungen, Wandecken, Lampen.

Von der Architektur weg führen schließlich zwei Serien, die formal große Ähnlichkeit besitzen, sich aber in ihrer Brisanz nicht deutlicher voneinander unterscheiden könnten: Beide Komplexe ROUNDABOUT & STRAIGHT AHEAD sowie CTRL-Space entstanden mit Langstativen bis zu 6 Metern Höhe

Der widersprüchliche Titel ROUNDABOUT & STRAIGHT AHEAD verweist schon auf das Thema räumlicher Konfigurationen. Entstanden 2010 an mehreren Wochenenden auf den Düsseldorfer Rheinweisen und am Rheinstrand, trat Schwier zunächst mit den sich dort sonnenden oder irgendwie relexanden Personen in Kontakt und fragte, ob er sie fotografieren dürfe. In der Regel gaben sie ihr Einverständnis und so konnten sie von oben so aufgenommen werden, wie sie sich zum Sonnen, Spielen, Unterhalten und Lesen auf die Wiesen platziert hatten.

Zunächst verstört die ungewohnte und die Intimsphäre scheinbar übertretende Aufsicht. In der Tat eröffnet Schwier dem Voyerismus des Betrachters eine neue Welt. Inmitten des öffentlichen Raums fängt er tatsächlich einen privaten Bereich ein, dessen Grenzen Fahrräder, achtlos platzierte Schuhe und andere Gegenstände rund um die Liegefläche aus Decken und Badetüchern eingrenzen. In der Selbstkonfiguration separieren sich Paare untereinander oder von begleitenden Singles. In den Arrangements ganzer Familien vermag man sogar  die Struktur einer Wohnungseinteilung erkennen. Schwiers Aufnahmen legen soziale Strukturen offen, sie zeigen, wie Privatsphäre inmitten des öffentlichen Raums entsteht, die man nur in der Vereinzelung wahrnimmt. Dieser gleichsam soziologische Blick – man denkt unwillkürlich an die Feinen Unterschiede Pierre Bourdieus, der nachwies, wie sich ästhetische und stilistische Präferenzen entlang von Klassen- und Schichtengrenzen, d.h. als Resultat von sozioökonomischem Status bilden.

In der abschließend gezeigten Serie CTRL-Space werden Werke präsentiert, die aus ähnlicher Perspektive aufgenommen, ein weit weniger heiteres Problem thematisieren. Die Stativhöhe verweist nun auf die mittlerweile allgegenwärtigen Videokameras an deren Blickpunkte sie sich orientieren und thematisiert damit fotografisch das mittels Überwachungstechnik generierte Bild der Welt.

Die Aufnahmehöhe von circa sechs Metern könnte uns ja vertraut vorkommen, wenn wir uns aufmerksamer im öffentlichen Raum bewegen würden. Schwiers Referenz ist nämlich die übliche Position von Überwachungskameras. Sie sind so allgegenwärtig, wie die von Schwier fotografierten Aufnahmen beiläufig erscheinen. Die Simulation der Überwachung durch den Fotografen ermöglicht es den Betrachtern, einer Situation gewahr zu werden, der sie täglich ausgeliefert sind. Der öffentliche Raum, dies veranschaulichen die Fotografien von urbanen Brennpunkten, ist heute der visuell überwachte Raum. Schwiers kunstvolle Beiläufigkeit wirft zudem Fragen auf. Bilder werden für Betrachter produziert. Was aber geschieht mit den Millionen von Bildern und Sequenzen aus den Überwachungskameras? Wer bekommt sie unter welchen Umständen zu sehen? Marcus Schwier thematisiert mit seiner Serie nicht weniger als das fotografisch mittels Überwachungstechnik generierte Bild unserer Welt.“

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen zeigt:

„Let’s buy it – Kunst und Einkauf“

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Let´s buy it, Marcus Schwier Photography

Seit mehr als einem Jahrzehnt boomt der Kunstmarkt – finanziell und international. Doch von den Spitzenumsätzen haben 97 Prozent aller Künstlerinnen und Künstlerinnen wenig bis gar nichts. Die Oberhausener Ludwiggalerie macht aus dem Verhältnis von Kunst und Geld eine Ausstellung: „Let’s Buy It! – Kunst und Einkauf“.

Kunst und Einkauf, das komplexe Verhältnis aufzudröseln, ist das – gewagte – Vorhaben der Ausstellung „Let’s buy it“. Ist es die Relevanz, das Renommee oder doch an den Renditeaussichten; wer weiß schon, welche Parameter dazu führen, dass das Kulturgut am Ende des Tages beim Konsumenten landet?

Der Gesamteindruck: etwas anachronistisch, ein Wirtschaftswunder-Panorama, die Grenzen zu Design, Werbung – und Sex-Sells-Kitsch – fließend. Kunst und Geld, Kunst über Geld, Kunst aus Geld heißen die Themenbereiche, die fünf Jahrhunderte assoziativ durchwandern. In der Auslage sind Albrecht Dürers direkt neben Andy Warhols drapiert. Hält der Vergleich? Museumsleiterin Christine Vogt:

„Nein, das kann man natürlich nicht vergleichen. Aber was beide verstanden haben: Dass beide sich Sortimente zugelegt haben. Das ist ja schon so eine Waren-Idee. Dürer hat genau geguckt: Welche Themen nehme ich in höheren Auflagen? Die heute berühmten Meisterstücke waren in viel kleineren Auflagen als zum Beispiel Marienleben oder irgendwelche Heiligenbildchen.“

Tulpen als Alternativwährung

Maria war gestylt als „Dürer’s Next Topmodel“, dem Schönheitsideal ihrer Zeit folgend. Gut ist, was sich verkauft, das ist also marktkonforme Kunst, seit jeher schon. Und so hangelt man sich durch die etwas überladene Ausstellung: Von Skulpturen Goldener Midas-Hände, die – als ironisches Zitat – offenbar jeden Galerie-Ladenhüter zu Gold verwandeln können, in Analogie mit diesem Midas-Effekt: Meisterwerke kann man selten essen.

Über historische Exkurse wie der Manie um Tulpenzwiebeln im niederländischen Barock. Nein, nicht schon wieder Vergänglichkeits-Symbole, wurde mit und über Tulpen tatsächlich einmal an der Börse spekuliert: „Tulpen aus Amsterdam“ waren Alternativwährung und beliebtes Sujet.

Und wieder zurück zu aktuellen Künstlern wie Laas Abendroth, der den Schriftzug „Geld auf Leinwand“ trotzig faul auf eine Leinwand geschmiert hat, als Kunstmarkt-Parodie. Insgesamt etwas viel also.

„In den Geschäften und Kiosken ist es natürlich genau so für den Käufer: Dass man das Gefühl hat, das wollen alle, da gibt es noch ganz viel davon und das bekomme ich jetzt.“

Zwischen Kunst und Werbung

Ja, aber warum? Ist in diesem Parcours – wie der Barockdichter Gryphius sagte „alles eitell“? Und den Besuchern wird ihre eigene Konsum-Anfälligkeit vorgeführt? Bei der Eröffnung waren zahlreiche Künstler anwesend. Der Düsseldorfer Fotograf Marcus Schwier zum Beispiel erklärte, dass er, wenn er analog fotografiert, bewusst einen schwarzen Rahmen und eine bestimmte Dosis Silberkorn auf seinen Abzügen hat.

„Werbung und Kunst gehen ja, wie auch bei dieser Ausstellung, immer ineinander über. Der Kontext macht es zu Kunst. Oder eben auch zu Werbung.“

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Let´s buy it, Marcus Schwier Photography

Das seien so Codes, die der Markt einfordere. Kunst um der Kunst Willen herzustellen, das könnten sich nur wenige erlauben. Solche Hintergrundinfos, wie der Markt tickt, muss man sich ansonsten in der Ausstellung ein wenig zusammensuchen und -reimen. Wie in einem Elektromarkt ohne Fachverkäufer.

Zu komplex, um es analytisch zu durchdringen

Im Nachhall muss man an die Wartezimmer von Zahnarztpraxen denken. An Kunst-Postkarten-Ständer und Billig-Kunst-Kaufhäuser, die Reproduktionen anbieten. Wenn man sich im großen Überblick vorstellt, was unter dem Etikett Kunst so alles verkauft wird und das alles nur aus der Perspektive des Kaufens und Verkaufens beurteilt, dann ist man schnell ganz weit weg von millionenschweren Meisterwerken auf Auktionen und auch von Kritikers Lieblingskunst. Man landet eher so beim Allerweltsbegriff: Was auch immer ich zu Kunst erkläre, ist Kunst. Man kann also viele Phänomene über das Verhältnis von Kunst und Einkauf aufzählen, analytisch durchdringen kann man es in einer Ausstellung nicht; dafür ist – und bleibt es – zu komplex.

Quelle: Peter Backhof / DEUTSCHLANDFUNK  vom 23.01.2017

Schloss Benrath zeigt Marcus Schwier im Rahmen des Duesseldorf Photo Weekend 2017.

Marcus Schwier. Photography im Schloss Benrath
Duesseldorf Photo Weekend
Duesseldorf Photo Weekend
Duesseldorf Photo Weekend
MARCUS SCHWIER. PHOTOGRAPHY im Schloss Benrath
Düsseldorf Photo Weekend

Die Stiftung Schloss und Park Benrath präsentiert vom 5. Februar – 26. März Arbeiten des Fotografen Marcus Schwier.

Marcus Schwier gilt als einer der wichtigsten Vertreter zeitgenössischer Fotografie aus Deutschland. Sein facettenreiches Werk umfasst Serien aus den Bereichen Architektur- und Landschaftsfotografie. Zu den ausgestellten Themenblöcken zählt u.a. eine Serie mit Nachtaufnahmen aus nord- und südamerikanischen Städten, in der Schwier kunstvoll Lichträume inszeniert. Eine weitere Serie thematisiert das Gewächshaus als Leitbild einer industrialisierten Landwirtschaft. Zwei Werkkomplexe beruhen auf dem Einsatz eines Langstativs, das voyeuristische Bilder von Personen ebenso ermöglicht, wie es das durch Überwachungstechnik generierte Bild der Welt reflektiert.

Artikel über meine Ausstellungen:

www.photographie.de,

www.docphotomagazine.com

Ludwig Galerie Schloss Oberhausen zeigt:

Let’s buy it!

Kunst und Einkauf

Von Albrecht Dürer über Andy Warhol bis Gerhard Richter

22. Januar bis 14. Mai 2017

Vernissage: Samstag, 21. Januar 2017, 19 Uhr

Ludwiggalerie Schloss OberhausenLudwiggalerie Schloss Oberhausen

Kunst und Kaufen, zwei Dinge die eng zusammenhängen und doch weit auseinander zu liegen scheinen. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit tritt Albrecht Dürer als einer der ersten Kunst-Unternehmer auf. Die Moden des Kunstmarktes zeigen sich über die Jahrhunderte in Übermalungen oder Umdeutungen von Themen. Die Frage nach Original, Kopie und Fälschung stellt sich immer wieder. Große Spekulationsblasen wie die Tulpomania des 17. Jahrhunderts verbinden Kunst- und Geldmarkt.

Das 20. Jahrhundert stellt dann alle Traditionen auf den Kopf. Marcel Duchamp erklärt Industrieware zur Kunst, Andy Warhol und die Vertreter der Pop Art nehmen Supermarktprodukte in ihre Bilder auf. Und auch das Verhalten von Menschen beim Einkauf wird nicht nur in Rudolf Holtappels Fotoserie Menschen im Warenhaus beobachtet. Wenn Gerhard Richter auf seinem Gemälde Mutter und Tochter Brigitte Bardot mit ihrer Mutter beim Shoppen zu zeigen scheint, verbindet sich hier das Thema des Einkaufens mit dem teuersten Maler des aktuellen Kunstmarktes.

Die 1960er Jahre versuchten mit neuen Formen wie Multiples und Auflagendrucken Barrieren abzubauen und mit der Forderung „Kunst für alle“ die Verbindung von Kunst und Leben herzustellen. Doch wird die Schere immer größer, der Kunstmarkt explodiert seit Jahren und auch die Finanzkrise konnte diesem Phänomen nichts anhaben. Dass Kunst die „teuerste Luxusware unseres Kulturkreises“ (Piroschka Dossi) geworden ist, daran reiben sich auch die Künstler. Kritische Positionen gibt es außerdem zum allgemeinen Konsumverhalten und auch das Geld, das Zahlungsmittel für Kunst und Luxus, wird Teil der Werke oder Träger der Bilder.

Diese breit angelegte Ausstellung, die Arbeiten vom 15. Jahrhundert bis heute, vom Kupferstich bis zur Videoinstallation, vereint, beleuchtet nun erstmals in dieser Form das weite Feld, das Kunst und Einkauf verbindet. Von Marcus Schwier werden insgesamt 10 meist großformatige Arbeiten gezeigt.

Ein umfangreicher Katalog wird die Präsentation begleiten: Let’s buy it!

KÜNSTERLISTE:

Laas Abendroth / Pieter Aertsen / Katharina Arndt / Gerd Arntz / Ruben Aubrecht / Ernst Barlach / Franziska Becher / Matthias Beckmann / Joseph Beuys / László Boris / Axel Brandt / Quiringh Gerritz. van Brekelenkam / Jacob Gerritsz. Cuyp / Michael Dannenmann / Maximilian Dasio / Jim Dine / Otto Dix / Walter Dohmen / Marcel Duchamp / Albrecht Dürer / Harald Duwe / Don Eddy / Elliott Erwitt / Hermann EsRichter / Richard Estes / Conrad Felixmüller / Sylvie Fleury / Mark Formanek / Günter Fruhtrunk / Geheimagentur / Martin Gensheimer / Ernst Moritz Geyger / Jochen Goerlach / Ralph Goings / Geldorp Gortzius / Erasmus Grasser / Johannes Grützke / Keith Haring / Johann Peter Hasenclever / Thomas Hoepker / Rudolf Holtappel / Lambert Hopfer / Thomas Huber / Johannes Hüppi / Gustav Jasser / Gudrun Kemsa / Ernst Ludwig Kirchner / Konrad Klapheck / Herlinde Koelbl / Brigitte Kraemer / Bernhard Kretzschmar / Barbara Kruger / Peter Lacroix / Christin Lahr / Roy Lichtenstein / Frans Masereel / Wolfgang Mattheuer / Heiner Meyer / E. R. Nele / Marie-Luise O’Byrne- Brandl / Max Pechstein / Sven Piayda / Pablo Picasso / Christoph Platz / Johann Gottlieb Prestel / Jim Rakete / Mel Ramos / Tibout Regters / Gerhard Richter / Arno Rink / Hans Robelar / James Rosenquist / Christian Schad / Marcus Schwier / Gunhild Söhn / Anton Sohn / Klaus Staeck / Anton Stankowski / Johann Nepomuk Strixner / Günter Uecker / Timm Ulrichs / Philipp Valenta / Frederik van Valkenburg / Wolf Vostell / Hermann Waldenburg / Andy Warhol / Heinrich Zille

Duesseldorf Photo Weekend, 3. – 5. Februar 2017.

Beteiligt sind bei der 6.Edition über 50 Galerien Galerien, Museen, Institutionen. Nach dem großen Erfolg der letzten Jahre ist das Duesseldorf Photo Weekend zu einem beliebten Bestandteil der Kunst- und Kulturszene Düsseldorfs geworden und findet auch international viel Beachtung.

Duesseldorf Photo WeekendDuesseldorf Photo Weekend

Marcus Schwier. Photography

Schloss Benrath

5. Februar bis 12. März 2017

Ausstellungseröffnung: Samstag, 4. Februar 2017, 15.00 Uhr

Die Stiftung Schloss und Park Benrath präsentiert fünf Werkkomplexe des Düsseldorfer Fotografen Marcus Schwier. Das mittlerweile umfangreiche und facettenreiche Werk Schwiers besteht aus mehr oder weniger in sich abgeschlossenen Serien aus den größeren Bereichen Architektur-, People- und Landschaftsfotografie. Innerhalb der einzelnen Themenblöcke widmet sich eine Serie u.a. Nachtaufnahmen aus nord- und südamerikanischen Städten (NIGHTSHOTS), in der die raumbildende Wirkung von Licht zum Thema gemacht wird. Die künstliche Beleuchtung hinterlässt zudem oft den Eindruck einer künstlichen Einrichtung als verwaister Drehort oder Bühne.

In der Serie GREENHOUSE / AGRICULTURE wird die menschliche Hervorbringung von heutiger Natur thematisiert. Das Gewächshaus, aus dem ein großer Teil unserer Lebensmittel stammen, stellt dabei eine Art Leitbild dar. Die Industrialisierung der Landwirtschaft ist heute derart flächendeckend, dass von natürlichen saisonalen Prozessen fast schon keine Rede mehr sein kann. Zugleich vermitteln die Fotografien einen anschaulichen Eindruck von den menschlichen Ordnungsvorstellungen gegenüber der Natur.

Während die Arbeiten unter dem Titel ROUNDABOUT & STRAIGHT AHEAD mit dem Langstativ entstanden und aus dieser zunächst fremd wirkenden Perspektive überraschende wie heitere Blicke auf sich sonnende Menschen freigeben, widmet sich CTRL-Space aus ähnlicher Perspektive einem ernsten Thema. Die Stativhöhe verweist nun auf die mittlerweile allgegenwärtigen Videokameras und thematisiert damit fotografisch das mittels Überwachungstechnik generierte Bild der Welt.

Schließlich beschäftigen sich die INTERIEURS mit der fotografischen Abwicklung komplexer Bauwerke der Moderne. Zuweilen vollziehen die Serien einen Gang durch Gebäude nach und spiegeln damit die architektonische Dynamik der Räume in der fotografischen Bewegung durch Architektur.

Hatje Cantz Verlag: Schloss und Park Benrath – Fotografien von Marcus Schwier

Schloss und Park Benrath im Hatje Cantz VerlagSchloss und Park Benrath im Hatje Cantz Verlag

Hatje Cantz Verlag

Deutsch, Englisch

2016. 128 Seiten, 74 Abb.

21,80 x 28,70 cm
gebunden

ISBN 978-3-7757-4177-4

Wie kaum eine andere Anlage verbindet das Ensemble von Schloss und Park Benrath scheinbare Gegensätze zu einer harmonischen Einheit. 1770 nach Plänen von Nicolas de Pigage fertiggestellt, fließen hier Architektur und Landschaft ineinander, ergänzen und bereichern sich wechselseitig. Schloss- und Gartenanlage stehen nicht nur unter Denkmalschutz, der Park ist zudem als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Stiftung Schloss und Park Benrath hat sich dem Erhalt dieser einzigartigen Symbiose verschrieben. Die prachtvollen Bilder des Architekturfotografen Marcus Schwier laden den Leser zu einem außergewöhnlichen Spaziergang durch Raum und Zeit ein.

The Benrath Palace and Park ensemble harmoniously unites apparent opposites. Completed in 1770 according to plans drawn up by Nicolas de Pigage, architecture and landscape merge, complementing and enhancing one another. And so it is not surprising that the palace and gardens not only have landmark status, but that the park has also been declared a nature sanctuary.  Texts and magnificent pictures by the architectural photographer Marcus Schwier take readers on an extraordinary stroll through space and time.

Neuer Bildband zu Schloss und Park Benrath

Vielfach wird das Schloss in Benrath am Tag fotografiert. Wer sich aber einen professionellen Bildband mit Texten rund um die Geschichte des Schlosses ins Regal stellen möchte, für den hat die Stiftung Schloss und Park Benrath nun einen neuen Bildband herausgegeben. Darin finden sich Aufnahmen des Düsseldorfer Fotografen Marcus Schwier, die ein neues Licht auf das Bau- und Gartenensemble werfen. Zudem widmen sich in dem Band 14 Autoren mit deutschen und englischen Texten der wechselvollen Geschichte der barocken Anlage und stellen die Arbeit der Stiftung vor. Daneben thematisieren die Autoren im Buch aber auch die Literaturgeschichte des Ortes, die Geschichte der Staatsempfänge am Schloss sowie denkmalpflegerische Aspekte.Ermöglicht wurde die Publikation durch die Unterstützung der Vereinigung Freunde Schloss und Park Benrath sowie der Roland-Weber-Stiftung. Die Stiftung ist vom Erfolg des neuen Bandes überzeugt. „Wir verzeichnen seit Jahren eine große Nachfrage nach Publikationen dieser Art“, sagt der kaufmännische Vorstand der Stiftung, Nicolas Maas. Mit diesem Band könne diese Nachfrage nun befriedigt werden. Das Buch ist im Museumsshop, als auch im Buchhandel erhältlich und kostet 24,80 Euro.

Quelle: Rheinische Post 18.08.16

Homebase. Das Interieur in der Gegenwartskunst

Eröffnung: Donnerstag 7. April 2016

Kai 10, Arthena Foundation

Kaistrasse 10

40221 Düsseldorf

 

Das Museums Fernsehen hat die Ausstellung in einem Film festgehalten.

 

Künstler:
Laurenz Berges, Franz Burkhardt, Franziska Gomez, Patricia Lambertus, Zilla Leutenegger, Marjetica Potrc, Jörg Sasse, Gregor Schneider, Marcus Schwier, Taryn Simon, Eric Steinbrecher, Susa Templin, Claudia Wieser
Das Kai 10 öffnet auch während der Nacht der Museen am 9. April 2016 von 9.00 – 2.00 Uhr zusammen mit insgesamt 35 Kultureinrichtungen. www.nacht-der-museen.de

Art Karlsruhe: 18.2. – 21.2.2016

Internationale Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst

Besuchen Sie uns auf der art Karlsruhe

Halle 1 Stand U 05

Vivian S. Laux-Eggert, V i s u l e X, Gallery for Photography

Die One-Artist Show zeigt repräsentativ die Highlights aus mehr als 20 Jahren künstlerischen Schaffens des Düsseldorfer Photographen Marcus Schwier. Das breite und vielfältige Spektrum mit Schwerpunkt Landschaft und Architektur umfasst die herausragende Serie „Nightshots“, Streetphotography in „The Americans“ und die noch nie gezeigte Serie „Cuba“.

Studiert hat Schwier, Jahrgang 1964, an der Düsseldorfer Kunstakademie Architektur und Photographie. Das prägt seine Arbeiten. Gewachsen oder gebaut, ob Natur oder Beton, für den Photographen geht es um die Abstraktion der Wirklichkeit von Räumen und darum, wie Licht die Identität der Dinge beeinflusst.

Schwier, Empfänger wichtiger Kunstpreise und Auszeichnungen, belegte den 1. Platz beim Internationalen Photographie Preis der DG-Bank. Er lehrte an der Fachhochschule Düsseldorf und in den USA Architektur-Photographie. Seine Arbeiten werden international publiziert und ausgestellt, zuletzt in der Kunsthalle Nürnberg, dem Zeppelin Museum, Friedrichshafen und demnächst im KAI 10, Düsseldorf.

art Karlsruhe vom 17. – 21. Februar, Halle 1 – Stand U 05.

Art Karlsruhe Visulex

art Karlsruhe 2016

 

Messeallee 1
76287 Rheinstetten
Deutschland

 

Janadriyah Festival 2016, Deutscher Pavillon

4.2. – 22.2.2016

Janadriyah Festival, Deutscher Pavillon
Janadriyah 2016

Photographie: Marcus Schwier Düsseldorf

Janadriyah Festival 2016 – Special Guest: Germany

Das Janadriyah Festival in Saudi Arabien findet zum 30. Mal statt. Dieses Jahr in dem Zeitraum vom 4. Februar bis zum 22. Februar 2016 ist Deutschland mit einem Pavillon als Special Guest vertreten. Über die gesamte Wand des Deutschland Pavillons erstreckt sich eine riesige Bildinstallation mit den Abmessungen 5,50 x  17,00 Meter des für seine großformatigen Aufnahmen bekannten Düsseldorfer Photokünstlers und Photographen Marcus Schwier. Bereits auf der World Expo in Shanghai und in der Hauptverwaltung der Santander Bank waren weitere seiner großformatigen Arbeiten zu sehen.

Die deutsche Teilnahme hat den Slogan: „Deutschland – Land der Ideen“ und findet in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut statt. Airbus Group, DETASAD, Deutsche Bank, Dorsch Gruppe, Herrenknecht, Lufthansa, Lürssen, SAP, Siemens, Volkswagen and V-Line sind weitere Partner des Janadriyah Festivals 2016

KAI10 HOMEBASE. Das Interieur in der Gegenwartskunst

Künstler: Laurenz Berges, Franz Burkhardt, Francisca Gómez, Patricia Lambertus, Zilla Leutenegger, Marjetica Potrč, Jörg Sasse, Gregor Schneider, Marcus Schwier, Taryn Simon, Erik Steinbrecher und Susa Templin

 Laufzeit: 8. April bis Juli 2016

Kuratoren: Harriet Zilch und Ludwig Seyfarth

In unserer gegenwärtigen Welt scheint der Mensch zwischen widersprüchlichen Bedürfnissen zu pendeln: Seine Sehnsucht nach Freiheit und Mobilität steht neben dem Wunsch nach Geborgenheit und einem vertrauten Refugium. Im Zeitalter global vernetzter Aktivität gewinnt – nur scheinbar widersprüchlich – gerade der private Mikrokosmos an Bedeutung. Das Zuhause ist zum Mittelpunkt des sozialen Lebens geworden und Beruf, Kommunikation und Konsum sind heute möglich, ohne das private Heim zu verlassen. Doch wie wird dieses künftig aussehen, wenn es zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit, zwischen Arbeit und Freizeit, zwischen Tag und Nacht kaum mehr objektive Unterscheidungskriterien gibt?

Darstellungen von Interieurs erlauben per se den Blick in einen Raum, der als explizit privater Ort gerade vor diesen Einblicken geschützt sein sollte. Diese Einblicke sind heute omnipräsent. Unzählige Hochglanzmagazine, boomende Möbelmessen, überfüllte Einrichtungshäuser und bunte Fernsehformate zeigen wie Immobilien verkauft, Häuser renoviert und Einrichtungen ausgetauscht werden: Wir erleben eine Renaissance des Wohnens und das Interieur ist ein Thema von anthropologischer Tragweite und zugleich ein Zeitphänomen von ausgesprochener Aktualität.

Auch in der Gegenwartskunst erscheint das Interieur auffallend präsent. Die traditionsreiche Bildgattung erlebt eine Revitalisierung und Bilder des Privaten rücken in den Fokus. Die internationale Gruppenausstellung zeigt, wie variantenreich sich Künstlerinnen und Künstler heute dieser Bildgattung nähern. Dabei kann das Interieur als Reflexion unseres Alltags dienen oder auch kulturelle Aspekte des Heims thematisieren. Ebenso dient es als Metapher für die psychische Innenwelt der Bewohner oder als Medium der Erinnerung.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Kunsthalle Nürnberg.

Quelle: Kai10