Joachim Gauck neben Marcus Schwier: Im Kreistagssaal Friedrichshafen hängen Photographien von Marcus Schwier aus der Sammlung des Bodenseekreises neben einem Photo von Joachim Gauck.

Mit seiner Bilderserie „Intérieurs“ variiert Marcus Schwier das Motiv der Innenräume von barocken Schlössern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sein virtuoser Kamerablick zeigt historische Empfangssäle, Prunkzimmer und edle Privatgemächer: Atemberaubende Perspektiven formen Vorgefundenes zum Tableau und ermöglichen eine simultane Wahrnehmung der Raumdetails. Licht und Schatten sind die eigentlichen Akteure, die diese Bilder einer im Augenblick eingefrorenen Gegenwart beleben. Sie zeugen in ihrem Stillstand vom heimlich offenbarten Spiel des Werdens und Vergehens einer Vergangenheit, in die uns die Innenräume der Schlösser entführen.

Gauck neben Schwier
Gauck neben Schwier

Der Bildband zu dieser Serie ist im Kerber Verlag erschienen: ISBN 978-3-86678-601-1

DIE WELT VON OBEN – FÜHRUNG MIT FRANK-THORSTEN MOLL

Exklusiv mit dem Kunstkurator Frank-Thorsten Moll bieten das Zeppelin Museum in Friedrichshafen am Donnerstag 14. November um 19 Uhr eine kostenlose Führung durch die aktuelle Ausstellung.

DIE WELT VON OBEN – Die Vogelperspektive in der Kunst –  11.10.2013 bis 12.01.2014
http://www.zeppelin-museum.de/wechselausstellung.html

Donnerstag, den 14.11.2013 um 19:00 Uhr

Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH

Seestraße 22

88045 Friedrichshafen

Die Rheinwiesen in Düsseldorf - Vogelperspektive
Roundabout & Straight Ahead, Marcus Schwier

Als Ende des 18. Jahrhunderts die ersten Ballone in die Luft stiegen, sah man die Welt plötzlich mit neuen Augen. Die Vogelperspektive revolutionierte unsere Art, auf die Welt zu schauen. Die Ausstellung versucht, anhand ausgesuchter Kunstwerke diese Zusammenhänge von technischer und künstlerischer Innovation nachzuzeichnen und den großen Einfluss der Kunst auf unsere Weltwahrnehmung aufzuzeigen. Der Kurator der Ausstellung Frank-Thorsten Moll wird am Donnerstag, den 14.11.2013 um 19.00 eine kostenlose Führung durch die Ausstellung anbieten, um das kuratorische Konzept anhand ausgewählter Kunstwerke zu vermitteln.

 

DIE WELT VON OBEN

Die Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung „DIE WELT VON OBEN“
„Die Vogelperspektive in der Kunst“, 11. Oktober 2013 – 12. Januar 2014
Zeppelin Museum Friedrichshafen – Technik und Kunst
Herausgeber: Ursula Zeller, Frank-Thorsten Moll / Zeppelin Museum Friedrichshafen
Format: 17,5 x 24,5 cm
112 Seiten Hardcover gebunden
ISBN 978-3-00-043729-8
Hier online bestellen: Zeppelin Museum
 

Zeppelin Museum zeigt „Die Welt von oben“

Vogelperspektive in der Kunst ist neues Ausstellungsthema in einem Haus, das Technik und Kunst verbindet

FRIEDRICHSHAFEN Der Blick von oben: Lange Zeit war er göttliches Privileg. Dann war er nur ausspähenden Militärs gestattet, schließlich den Machern von Google-Earth – und jetzt tut es auch das Zeppelin Museum. „Die Welt von oben“, die Vogelperspektive in der Kunst, heißt die neue Ausstellung in dem Haus, das sich die Verbindung von Technik und Kunst auf die Fahne geschrieben hat. Die Ausstellung wird am Donnerstag, 19 Uhr, eröffnet. Sie läuft bis 12. Januar.

Der Blick von oben ist alles andere als selbstverständlich. Für die Menschen war er erst dann möglich, als technischen Hilfen die neuen Sichten ermöglichten. Heißluftballone, Zeppeline, Flugzeuge, Helikopter. Aber auch mit diesen Hilfsmitteln war die Vogelperspektive noch relativ exklusiv – weil auch ziemlich teuer. Erst mit den Drohnen, durch ihre militärische Nutzung bei den Menschen freilich negativ erlebt, sollte der Blick von oben fast schon alltäglich werden. Drohnen können militärisch genutzt, können aber auch Spielzeugcharakter haben. So wie die auf dem Ausstellungsplakat gezeigte Drohne, mit welcher der an der Ausstellung beteiligte Künstler Achim Mohné auf seine Art und Weise die Welt von oben ins Museum trägt: Die Stadt Friedrichshafen, wie man sie von Google-Earth kennt. Unterschied zum Bildschirm: Ausstellungsbesucher sehen diese Welt nicht nur, sie können auf ihr auch gehen. Quasi von Haus zu Haus.

Vogelsperspektive im Zeppelin Museum
DIE WELT VON OBEN – Marcus Schwier

Die Welt von oben, in einem Haus von Technik und Kunst ist es nicht nur eine „naheliegende Perspektive“, verdeutlicht Museumsdirektorin Ursula Zeller. Mit dem Thema liege man auch im Trend der Zeit, heißt’s und die Museumschefin verweist auf eine Ausstellung in Paris mit dem selben Thema. Der Blick von oben im Zeppelin Museum bestätige, dass man die Nase im Wind der zeitgenössischen Kunst habe, sagt Ursula Zeller durchaus selbstbewusst.

Grundsätzlich, was die himmelstürmenden Luftfahrtpioniere von ihren Flügen damals zurückbrachten, waren grundlegende Erfahrungen. Eine bestand darin, die Welt, wie man sie aus der Vogelperspektive erfassen konnte, als eine Ansammlung von Mustern, Linien und Schattierungen begreifen zu müssen. Gerade die Kultur des 20. Jahrhunderts erhielt nach Worten von Ausstellungskurator Frank-Thorsten Moll davon wichtige Impulse. Und für die Kunst wurde der Blick von oben geradezu ein Fressen. Moll: „Die Malerei antwortete mit der Erfindung der Abstraktion zum einen auf neue fotografische Möglichkeiten und verlangte von ihren Betrachtern zum anderen, ähnlich wie ein Pilot Muster und Farbflächen zu interpretieren.“ Die Zentralperspektive der Renaissance verlor an Bedeutung und die Vogelperspektive setzte zum Siegeszug an. Heute ist der zentrale Blick von oben nicht nur in der Kunst gegenwärtig. Satelliten überwachen Daten- und Verkehrsströme, Drohnen überfliegen die entfernteste Gebiete oder auch nur die kleine Häfler Welt – und machen auch vor der eigenen Haustür nicht Halt.

Sichtweisen, die auch auf Kritik stoßen. Weil sie in die Intimsphäre vorstoßen, Eigentumsrechte verletzen (können). In der Ausstellung findet sich kritische Betrachtung wieder. Im Medium des Fotos, im gemalten Bild, im Video oder der Installation. In Arbeiten von fast 20 Künstlern. In Werken von Max Ackermann, Andreas Feininger, Eduard Spelterini, Pat Rosenmaier, Anton Stankowski oder Lokalmatador Thom Barth. Und wer dann vor den Fotos von Marcus Schwier mit deren phantastischer Tiefenschärfe steht, der erkennt schnell, dass der Blick von oben auch sehr verführerisch sein kann – freilich auch schnell ins Voyeuristische abgleiten kann.

Quelle: www.schwäbische.de – Alexander Mayer

(Erschienen: 09.10.2013 16:00)

 

DIE WELT VON OBEN

– Die Vogelperspektive in der Kunst –

Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag den 10. Otober 2013 um 19.00 Uhr
im Zeppelin Museum laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Begrüßung: Ursula Zeller, Direktorin des Zeppelin Museums

Einführung: Frank-Thorsten Moll, Leiter der Kunstabteilung

Ausstellungsdauer: 11.10.2013 – 12.01.2014

Seestrasse 22, 88045 Friedrichshafen

Marcus Schwier: Vogelperspektive - DIE WELT VON OBEN - IM ZEPPELIN MUSEUM
Marcus Schwier: Vogelperspektive – Round About & Straight Ahead

Als sich Ende des 18. Jahrhunderts erste Ballone in die Luft erhoben, hatte die Menschheit sich einen jahrhundertealten Traum erfüllt – den Traum vom Fliegen. Die grundlegend neue Erfahrung bestand darin, die Welt, wie man sie von oben sehen konnte, als eine Ansammlung von Mustern, Linien und Schattierungen lesen zu lernen. Diese Vogelperspektive hatte gewaltige Auswirkungen auf die Art, die Welt und unsere Stellung in ihr zu betrachten.

Die Ausstellung versucht, diese Zusammenhänge von technischer und künstlerischer Innovation und den großen Einfluss der Kunst auf unsere Weltwahrnehmung aufzuzeigen.
Beteiligte Künstler sind u.a. Andreas Feininger, Pat Rosenmeier, Achim Mohné, Uta Kopp, Marcus Schwier, Conrad Sevens, Christian Ring, Christoph Gielen, Mady Piesold.
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog ISBN 987-3-00-043729-8

DIE WELT VON OBEN – Die Vogelperspektive in der Kunst
Eröffnung: 10. Oktober 2013 um 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 11. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014
Zeppelin Museum
Seestrasse 22
88540 Friedrichshafen

Über Jahrhunderte war der Mensch getrieben von der Idee sich selbst in die Lüfte zu erheben, um über die als limitierend empfundene Erdgebundenheit hinweg schweben zu können. Diese Vorstellung, die Welt vom Himmel aus betrachten zu können, war über den Befreiungsaspekt hinaus schon immer fest verbunden mit der Idee von Macht und Kontrolle, sodass die Götter sich natürlich von der menschlichen Hybris herausgefordert sehen mussten. Mit dem Fall des Ikarus schufen sie einen wirkmächtigen Präzedenzfall dafür, was mit denen passiert, die sich in ihre Sphäre erheben wollten. Der Blick auf die Erde blieb daher für lange Zeit ein göttliches Privileg, das dem Menschen allenfalls mit Hilfe von Kunstwerken vor Augen geführt werden konnte.

Als sich jedoch Ende des 18. Jahrhunderts erste Ballone in die Luft erhoben, mussten die Götter den Himmel mit den Menschen teilen. Die himmelstürmenden Luftfahrtpioniere brachten seither neben immer neuen technischen und fliegerischen Höchstleistungen auch gänzlich neue Bilder von ihren Flügen zurück. Die grundlegend neue Erfahrung bestand nun darin die Welt, wie man sie von oben erfassen konnte, als eine Ansammlung von Mustern, Linien und Schattierungen lesen lernen zu müssen.

Dies hatte gewaltige Auswirkungen auf unsere Art die Welt und unsere Stellung in ihr zu sehen. Gerade die Kultur des 20. Jahrhunderts erhielt davon wichtige Impulse. So antwortete die Malerei mit der Erfindung der Abstraktion zum einen auf neue fotografische Möglichkeiten und verlangte von ihren Betrachtern zum anderen ähnlich wie ein Pilot Muster und Farbflächen zu interpretieren. Die Zentralperspektive der Renaissance verlor an Bedeutung und die Vogelperspektive setzte zu einem Siegeszug an. Heute ist sie nicht nur in der Kunst allgegenwärtig. Satelliten überwachen die Daten- und Verkehrsströme auf der Erde und Drohnen überfliegen die entferntesten Gebiete.  Auch hierauf reagiert die Kunst, indem sie die neuen Sichtweisen kritisch aufnimmt und in Fotografien, Videofilmen und Installationen aufarbeitet.

Die Ausstellung „DIE WELT VON OBEN – Vogelperspektive in der Kunst“ im Zeppelin Museum Friedrichshafen versucht anhand ausgesuchter Kunstwerke diese Zusammenhänge von technischer und künstlerischer Innovation nachzuzeichnen und den großen Einfluss der Kunst auf unsere Weltwahrnehmung aufzuzeigen.

Beteiligte Künstler sind Andreas Feininger, Marcus Schwier, Pat Rosenmeier, Achim Mohné, Uta Kopp, Johanna Jaeger, uvm.

Die Rheinwiesen in Düsseldorf - Vogelperspektive
Roundabout & Straight Ahead, Marcus Schwier