MARCUS SCHWIER: DÜSSELDORF bei Duesseldorf Photo

Architektenkammer NRW, Haus der Architekten

17. Februar 2018 bis 30. April 2018

Zollhof 1  | 40221 Düsseldorf

Künstlergespräche:

Dienstag 20.02.2018 um 18.00 Uhr

Dienstag 10.04.2018 um 18.00 Uhr

MARCUS SCHWIER: DUESSELDORF
Rheinstadion 2001, Photo Marcus Schwier
MARCUS SCHWIER: DUESSELDORF
Rheinstadion 2001, Photo Marcus Schwier
MARCUS SCHWIER: DUESSELDORF
Rheinstadion 2001, Photo Marcus Schwier

 

Vom 16.02. – 25.02.2018 findet erstmals Duesseldorf Photo statt. An dem neuen Festival unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Geisel sind neben dem veranstaltenden NRW-Forum u.a. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21, die Düsseldorfer Kunstakademie, KAI10, Haus der Architekten beteiligt. Das Event ist bereits als einer der größten Fotofestival Deutschlands angekündigt. Marcus Schwier zeigt hier aus seiner Serie von Stadtportraits: MARCUS SCHWIER: DÜSSELDORF

Eine Stadt ist ein lebender Organismus, der einem kontinuierlichen Wandel unterliegt. Oftmals geschieht dieser – wie beim Menschen auch – kaum merklich. Und erst, wenn man mit einigen Jahren Abstand erneut zusammentrifft, treten Unterschiede zu früheren Altersstufen deutlich hervor.

Der Fotokünstler Marcus Schwier, der in Düsseldorf lebt und arbeitet, ist bekannt für seine Architekturaufnahmen in Metropolen auf der ganzen Welt. Seine Werke sind regelmäßig in Ausstellungen und Architekturfachzeitschriften zu sehen. Die Verortung, das Ortspezifische, Heimat und Zugehörigkeit sind für Schwier neben dem Raum konstitutive Komponenten seiner Arbeit. Die Reduktion auf das Wesentliche kennzeichnet immer wieder auch die Serien, die Marcus Schwier in seiner Geburtsstadt Düsseldorf angefertigt hat – und die er thematisch oftmals an anderen Orten fortführt.

In seiner Ausstellung MARCUS SCHWIER: DÜSSELDORF stellt der Künstler Fotoreihen zusammen, die – in der Rückschau – wichtige Entwicklungsschritte der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zeigen. Zugleich präsentiert Marcus Schwier neue Werke, die eigens für die Ausstellung im Haus der Architekten entstanden sind. Die Bilder künden in gleicher Weise vom Verschwinden (Studienhaus, Rheinstadion) wie vom Werden. Sie zeigen Momentaufnahmen des urbanen Wandels einer Großstadt, die zugleich Zeitreise und in der Zusammenschau Zeitraffer sind. Zu sehen ist das Kaleidoskop einer Stadt.

Die Rheinische Post berichtet am 20.02.2018 | Lothar Schröder

Das also ist unsere Stadt Düsseldorf. Die Schau von Marcus Schwier in der Architektenkammer ist ein spannendes, irritierendes, unvollkommenes Porträt von Düsseldorf.

Diese Fotos sei nicht mit Hilfe einer Drohne entstanden, so Marcus Schwier. Unaufgefordert sagt er das. Weil bei extremen Vogelperspektive heute jeder gleich an diese surrenden Fluggeräte denkt. Wie aber sonst gerieten die Sonnenhungrigen auf den Rheinwiesen Düsseldorfs in das waghalsige senkrechte Blickfeld des Fotografen? Ganz einfach (oder eben auch nicht so einfach): Mit der Hilfe eines zehn Meter messenden Hochstativs. Eigentlich wollte Schwier Liegende nur eine Woche porträtieren. Dann ist daraus ein ganzer Sommer geworden, der Sommer 2010, in dem die Serie „roundabout straight ahead“ entstand.

Diese Bilder, auf kleinen Podesten ruhend und darum praktisch auf dem Boden liegend, sind das Entrée zur neuen Ausstellung, die ganz einfach so heißt, wie das, was sie zeigt: „Düsseldorf“. Dass die Architektenkammer NRW im Medienhafen eigentlich nicht als Ausstellungshaus konzipiert ist, wird diesmal zum Glücksfall. Denn die hohe, über vier Stockwerke reichende Betonwand im Atrium erweist sich als grandiose Präsentationsfläche. Mit Hilfe von Fassadenkletterern hat Schwier eine gelungene Komposition gefunden: am Boden die Rheinwiesen-Lieger, dann zwei mächtige Bilder des alten Rheinstadions von 2001. Natürlich ist die weite Arena-Schüssel imposant. Der besondere Effekt aber entsteht durch den Infrarot-Film. Ein gleißendes Licht flutet die Arena, und obwohl diese menschenleer ist, scheint der Glanz einstiger Erfolge sichtbar zu werden. An diesem leeren Ort wurde gefeiert und gelitten, gejubelt und getrauert. Noch einmal erinnert dieser Glanz an eine große Vergangenheit, und kündet doch von einer endlichen Zukunft. Wer will, kann in diesen Bildern so etwas wie eine existenzielle Einsamkeit erfahren.

Der Treppengang durchs Haus wird zu einem Weg aufs Dach der Stadt – bis schließlich vom Dreischeibenhaus Blicke auf die Innenstadt fallen, ins dunstige Licht und auf eine Bebauung, die diffus am Horizont im Nichts endet. Eine markante Hochhausbebauung scheint zu fehlen. Stattdessen sieht man den Tausenfüßler da unten, der sich wie eine elegante Schlange seinen Weg zwischen den Häusern zu suchen scheint.

Die Fotos sind über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten entstanden. Sowohl für eine vitale Stadt als auch für die Entwicklung der Fotografie und unserer Wahrnehmung sind das Welten. Alles ist im Wandel, viel in Bewegung. Erinnerung an das, was man Beständigkeit nennen könnte, sind die Fenster-Bilder von Schloss Benrath, die den Besucher auf jeden Treppenabsatz begrüßen. Fast wie ein Gemälde, ein wenig Klassik. Ein zeitloser Trost.

Marcus Schwier ist für diese künstlerische Dokumentation der Stadt ein vielfach Prädestinierter: Er ist 1964 in Düsseldorf geboren, hat dort zunächst Architektur und schließlich bei Ernst Kasper und Erwin Heerich auch an der Kunstakademie studiert. Er bringt neben der Vertrautheit zur Stadt also zwei wichtige Eigenschaften mit: den Blick für die Bedeutung eines Bauwerks und die Freiheit, darin mehr zu sehen als Architektur.

Die Liegenden auf den Rheinwiesen wirken da wie Fremdkörper – aber nur auf den ersten Blick. Denn irgendwann erkennt man, wie geometrisch die verschiedenen Decken zueinander liegen, welche Anordnungen auf den Liegewiesen oft gestaltet werden. Wie Grundrisse von Wohnungen sieht das aus, so Schwier. Dort die Alten, da die Kinder, daneben die Verpflegungstaschen undsoweiter. Die Architektur der Stadt findet sich überall dort, wohin man sieht. Vielleicht, weil wir nach Strukturen suchen und streben. Marcus Schwier hat für uns ungewöhnliche und unerwartete entdeckt.

Wer darum nicht diese sehr ans Herz gelegte Foto-Ausstellung besucht, muss krank, im Urlaub oder Kölner sein.

 

 

MARCUS SCHWIER: RATHAUS  – ADIEU!

Zur Eröffnung der Fotoausstellung am Freitag, den 24. Januar 2014, um 18.00 Uhr sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.

Rathaus Adieu
Rathaus Ratingen Foto: Marcus Schwier

Rathaus – Adieu! Fotografie von Marcus Schwier 24. Januar bis 04. Mai 2013 Marcus Schwier (* 1964), Architekt und Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf, hat nicht zuletzt aufgrund dieser Kombination ein besonderes Gefühl für Räume. In allen seinen fotografischen Arbeiten wird seine Faszination für Reihungen und Strukturen, für die Geometrie gebauter und gewachsener Formen erkennbar. Es ist nicht nur die Architektur auf seinen Bildern, die einen Bezug zum Architektonischen schafft. Die Bilder selbst werden zur Architektur. Seine Szenarien wirken häufig wie Drehorte ohne Darsteller. In seiner aktuellen Bildserie Rathaus – Adieu! , die er aus Anlass des Abrisses des Rathauses in Ratingen im Herbst 2013 aufgenommen hat, legt Marcus Schwier den Blick frei auf die Stille des Hauses und die Leere der Räume. Er spielt variantenreich mit dem Motiv der Innenräume, zeigt Bekanntes und Aufgeräumtes und öffnet so zugleich auch den Blick auf das vermeintlich Unbekannte und Öffentliche hinter den nun leeren Verwaltungsmauern des Ratinger Rathauses. Es ist die Perspektive und der kompositorische Blick, der seine Fotografien auszeichnet und ihnen trotz aller scheinbaren Nebensächlichkeiten eine vitale Wirkung gibt.

Museum Ratingen, Grabensstrasse 21, 40878 Ratingen

Duesseldorf Photo Weekend 2014: 31.Januar – 2.Februar 2014

Nach den großen Erfolgen der ersten beiden Duesseldorf Photo Weekends 2012 und 2013 findet die Veranstaltung nun zum dritten Mal statt. Zahlreiche Galerien, Museen und Institutionen aus der Düsseldorfer Kunst- und Fotografie-Szene öffnen ein Wochenende lang ihre Türen und zeigen Ausstellungen und organisieren Veranstaltungen zum Thema Fotografie.

Die Kunstakademie Düsseldorf, die mein Mentor Professor Erwin Heerich als „Grab seiner Jugend“ bezeichnete, entstand 1773 als „Kurfürstlich-Pfälzische Academie der Maler, Bildhauer- und Baukunst“ und ist heute staatliche Kunsthochschule. Sie hat kunsthistorisch bedeutende Einflüsse und Künstlerpersönlichkeiten hervorgebracht. Dazu zählen die Düsseldorfer Malerschule im 19. Jahrhundert sowie die Zeit vom Ende der 1950er Jahre an wie Joseph Beuys, Heinz Mack, Otto Piene, Gerhard Richter, und Günther Uecker. Auf dem Kunstmarkt erzielen Werke von Professoren und Absolventen der Kunstakademie Höchstpreise. Das Hauptgebäude in der Düsseldorfer Altstadt ist ein bedeutender Bau der Neorenaissance. Die Abschlussarbeit 1998 von Marcus Schwier hatte den Titel „Akademie“ – die Kurzform die unter den Studenten üblich war. Sie wurde noch im selben Jahr mit dem renommierten Kunstpreis der DG-Bank ausgezeichnet und im Sprengel Museum Hannover ausgestellt.

 

 DxO Image Masters
Marcus Schwier, image architect Born in Düsseldorf, Germany, Marcus Schwier discovered his fascination with photography while he was still in school. After receiving his diploma in architecture, he studied photography at the Düsseldorf Art Academy. Today, he designs many photographic projects, both commercial and artistic. Since 1995, his work has focused on landscape and architectural photography.
Discover Schwier’s image gallery

Ein Tag im Sommer – Der Düsseldorfer Fotograf Marcus Schwier hat eine Serie, aus der dieses Bild stammt „Roundabout and Straight Ahead“ genannt.

Erstmalig wurde diese Serie im Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf gezeigt.

Rheinische Post vom Samstag, 23. Juni 2012 – Nr. 144 / Rheinische Post  / das magazin

 

„Roundabout & Straight Ahead“

Die Rheinwiesen – von oben

VON KERSTIN ARTZ – 16.09.2011 – Rheinische Post

Düsseldorf (RP). Der Düsseldorfer Fotokünstler Marcus Schwier stellt derzeit im Malkasten aus. Unter dem Motto „Roundabout & Straight Ahead“ präsentiert er Fotografien von Menschen, die auf den Rheinwiesen entspannen.

Die Rheinwiesen in Düsseldorf - Vogelperspektive
Roundabout & Straight Ahead, Marcus Schwier

Perfekt in der Mitte des Bildes drapiert liegt das Mädchen mit der Sonnenbrille, ein bezauberndes Lächeln auf den Lippen, eine anmutige Körperhaltung, die vollkommene Entspannung ausdrückt. Um sie herum drei Freunde – lesend, träumend. Diese Fotografie sieht so perfekt aus, dass man sich kaum vorstellen kann, dass sie zufällig entstanden ist. „Ich habe keines der Motive verändert“, sagt Marcus Schwier. „Ich habe die Leute lediglich gefragt, ob ich sie fotografieren darf – so wie sie sind.“

Das Ergebnis ist eine Serie von zwölf Bildern, die derzeit im Künstlerverein Malkasten ausgestellt ist. Schwier hatte schon seit acht Jahren die Idee, von oben zu fotografieren. „Zuerst habe ich Blumen aufgenommen, aber das war langweilig.“ 2010 setzte er die Idee dann um, indem er Besucher der Rheinwiesen in Düsseldorf mit einem Hochstativ ablichtete. Damit die Fotos eine gewisse Schwerelosigkeit erhalten, dreht Schwier sie für die Präsentation „falsch“ herum. Die Füße zeigen nach oben, die Schatten ebenfalls. „So werden die Bilder absurd und verwirrend.“

Besonders interessant findet Schwier die Dinge, die er erst im Nachhinein auf den Abzügen erkennt: Hier eine Getränkeflasche, da eine Packung Kaugummis. Dank einer besonders hochauflösenden Kamera, erhält der Betrachter Einblicke in das Leben der Abgelichteten, die im Vorübergehen verborgen bleiben. „Da sieht man dann auch, dass es bestimmte Farben gibt, die sich wiederholen“, sagt er. Wie bei einem Mädchen, das ein pinkes T-Shirt trägt – und ihr ebenfalls pinkfarbenes Fahrrad neben sich ins Gras gelegt hat.

Marcus Schwier, 82 Seiten, 70 Fotografien, farbig, 2010.

Die Szenarien wirken wie Drehorte ohne Darsteller. „Nachtaufnahmen reduzieren ein Bild auf Entscheidendes. Alles Wesentliche ist ausgeleuchtet“, erklärt Marcus Schwier seine Serie „Nightshots“. Auf verschiedenen Kontinenten dokumentiert der Düsseldorfer Photograph nächtliche Lichtsituationen. Er nutzte alle Möglichkeiten moderner Kameratechnik und dennoch sind seine Arbeiten vor allem Lehrstücke darüber, wie die Beleuchtung die Identität von Dingen verändert. Wie aus einem Straßenzug eine Ansammlung skulpturaler Objekte wird und wie klassische Architektur-Photographie ihre Grenzen sprengt.

Marcus Schwier, geboren 1964 in Düsseldorf, studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf. Seine Arbeiten werden international ausgestellt, publiziert und ausgezeichnet und befinden sich in wichtigen privaten und öffentlichen Sammlungen. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Robert Morat

Sprachen: Deutsch, Chinesisch, Englisch, Französisch

http://itunes.apple.com/de/app/nightshots-fotografiekunst/id392290880?mt=8

 

Marcus Schwier, 82 coloured pages, 70 photographies, 2010.

The scenarios appear to be film locations without the cast. “Night shots reduce a picture to the essentials. They are perfectly lit” explains photographer Marcus Schwier his series “Nightshots”. The photographer from Dusseldorf documents urban lighting situations at night on different continents. He capitalized on all opportunities offered by modern camera technics but still, his work tells a tale on how lighting changes an object’s identity. How a street of houses is transformed into an aggregation of sculptural objects and how classic architecture breaks down the limitations of photography.

Marcus Schwier, born in 1964 in Dusseldorf, studied at the Academy of Arts in Dusseldorf. His award-winning work is exhibited and published internationally and forms part of many important private and public collections. He lives and works in Dusseldorf.