Mit dem neuen Lichtriesen von Voigtländer Ultron 1,8/21mm  steht ein Objektiv zur Verfügung, dass den Blickwinkel eine Weitwinkels erlaubt bei einer geringen Tiefenschärfe. Die hohe Lichtstärke ermöglicht auch in schwierigen Lichtsituationen noch extrem aussagefähige und detailreiche Fotos. Bei der Pressekonferenz von Christo diese Woche im Gasometer Oberhausen war es hilfreich dieses Objektiv im Einsatz zu haben. Die geringe Naheinstellungsgrenze von nur 50cm lässt  weitere Gestaltungsmöglichkeiten zu. Diese vielen Eigenschaften können aber nur deshalb zur vollkommenen Wirkung gelangen, da das Ultron über ein herausragendes Bokeh verfügt. Das lichtstarke Ultron gehört zu den Objektiven, die gerne, vollkommen ungerechter Weise, übersehen werden oder nicht eine entsprechende Würdigung erfahren. Erst beim Einsatz der Optik, entdeckt man die vielen neuen und zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten.

Für den Sommer sind zwei weitere lichtstarke Objektive angekündigt, auf die man gespannt sein darf: Nokton 1,5/50mm und Nokton 0,95/42,5mm MFT

Getestet von Marcus Schwier

Ein neuer Restlichtverstärker von Voigtländer: Nokton 17,5 mm / 0,95 MFT

Diese Kennzahlen lassen eine Meisterleistung vermuten, fingen doch bisher lichtstarke Objektive bei f1,4 an. Bis man den Wert 1,4 auf der Blendenscala erreicht hat, kann man das Objektiv zwei mal klicken lassen – oder auch nicht! Eine Besonderheit dieses Objektivs ist die stufenlose und klickfreie Änderung der Blende, die speziell für Videoaufnahmen neue Möglichkeiten bietet:
Von offener Blende mit geringstem Tiefenschärfe Bereich im Kinolook, bis hin zu einem Bereich von ein Meter bis unendlich scharf bei Blende 16 lässt sich stufen- und geräuschlos variieren, bei gleicher Entfernungseinstellung.
Eine weitere Besonderheit ist die mögliche Nahentfernung von 15 cm  die schon fast in den Macro Bereich reicht.
Fazit: Diese leichte Weitwinkelobjektiv (35mm / KB) ist bestimmt nicht für den geeignet, der vorzugsweise mit Vollautomatik und Blende 8 photographiert. Wer  das Sujet in der Dämmerung oder bei vorhandenem Licht bei offener Blende aufnimmt, wird mit weitwinkeliegen Aufnahmen mit Teleanmutung belohnt, die bislang nicht möglich waren – eine akurate Entfernungseinstellung vorausgesetzt.
Test von Marcus Schwier

Das neue Gitzo Systematic Stativ GT3542XLS

Seit Beginn meiner Photographen Laufbahn nutze ich Gitzo Stative. Waren sie anfangs aus Aluminium sind meine Stative nun durchweg aus Carbon 6X.

Die Vorteile des Carbon Materials sind vielschichtig: Es ist leichter, dämpft Schwingungen besser und bei kalten Temperaturen fühlt es sich warm an.
Durch die bessere Dämpfung kann das Stativ eine Nummer “kleiner” gewählt werden, was den Gewichtvorteil maximiert. Meine aktuellen Stative wiegen nun durchweg die Hälfte meiner älteren Modelle.
Doch was bringt ein geringes Gewicht? Zunächst einmal nimmt man es lieber mit, denn was nützt das stabilste Stativ das zu Hause im Schrank steht. Ein leichtes aufgebautes Stativ trägt man auch gerne einmal von einem Standpunkt zu einem anderen vielleicht besseren Standpunkt – gut für das Photo und es bringt mehr Spass, das wichtigste beim Photographieren.
Doch was ist neu an den Systematic Modellen? Zunächst einmal sieht alles sehr bekannt aus. Die Verbesserungen liegen in den Details.
– Der Auszug sämtlicher Beine lässt sich mit einer 1/4 Drehung des G-lock gleichzeitig entriegeln. So ist das Stativ in wenigen Sekunden einsatzbereit.
– Für die Füße des Stativs werden mehrere schraubbare Optionen mitgeliefert, die man je nach Untergrund wahlweise montieren kann: Schneeteller, Spikes, Gummifüße. Bei meinem Einsatz werden voraussichtlich die Spikes mit den weichen Gummikappen vorwiegend eingesetzt.
– Für das Gitzo Systematic ist verschiedenes Zubehör erhältlich, wie Mittelsäulen, Systematic Ballhead, was nicht so wirklich neu erscheint. Sensationell für mich ist, wenn man den kleinen Enriegelungsknopf an der Unterseite gefunden hat, wie schnell und komfortabel der Wechsel vonstatten geht. Je nach Einsatzgebiet löst man die eine Schraube ohne Werkzeug, entriegelt und setzt ein neues Modul auf.
Die Mittelsäule erweitert die Höhe des Stativs um mehr als 40 cm und wird bei mir für Innenarchitekturaufnahmen genutzt, wo kleine Verschiebungen in Höhe und Distanz große Wirkung zeigen. Bei Landschaftsaufnahmen und Architekturaufnahmen gefällt mir der Systematic Ballhead sehr gut. Das Gewicht von schweren Mittelformatkameras wird direkt in die drei Stativbeine geleitet oder die Verwacklungsgefahr von langen Brennweiten deutlich reduziert.
Das von mir ausgewählte Stativ GT3542XLS wiegt 2,2 kg und scheint bei jedem Beinauszug an Gewicht zu verlieren. Wenn die maximale Höhe mit 2,00 m erreicht ist, was der Höhe eines Türrahmen entspricht, lässt sich das noch durch die Mittelsäule auf Deckenhöhe einer Neubauwohnung steigern. Schade, dass ich mit diesem Stativ nicht meine Serie “intérieurs” Schlösser in Deutschland, Österreich und der Schweiz photographiert habe. Dort wäre auch bei Maximalauszug noch reichlich Platz bis zur Decke.
Test Marcus Schwier